Herr Prof. Dr. Ing. Andreas Wittmann, Universität Wuppertal, wurde im Zusammenhang mit dem Fall Mollath aufmerksam zunächst auf Kommentare, die ich im Beck-Blog schrieb, dann auch auf den Fall Mord an Nadine Ostrowski / Falschverurteilung des Philip Jaworowski, auf den ich gelegentlich hinwies und von dem ich behauptete und b behaupte, das Maß an unerträglicher Justizwillkür sei noch viel größer als im Falle Mollath.
Es kam zu Kontakten zwischen Herrn Prof. Wittmann und mir, und ich bat ihn, sich kritisch selbst ein Bild zu machen, und mir auch klipp und klar zu sagen, wenn ich an irgendeiner Stelle mit meinen Analysen falsch liegen würde.
Während ich im einerseits einen Überblick über meine Kritikpunkte gab (doppelt vorhandenes Drosselkabel, unmögliche Schlagverletzungen bei ungefesseltem Opfer, Drosseln von hinten ohne Gegenwehr und ohne Spurenübertragung usw.), las er selbst zunächst das Strafurteil und stolperte bereits darüber, dass im Urteil falsch behauptet wurde, das Netzteil des analogen Telefones vom Tatort sei vieradrig, das zugehörige TAE-Kabel hingegen zweiadrig. Tatsächlich kommt dieser falschen Behauptung eine bedeutende Rolle zu, wie Herr Prof. Wittmann u.a. in einem Brief, den er an alle Anwälte des Verfahrens (4) sandte, erklärt:
„Da am Telefon aber ein anderes Kabel gefunden wurde, von dem zunächst falsch angenommen worden war, es sei das Telefonkabel vom Tatort, während das eigentlicheTatkabel verschwunden ist (nach wie vor), lässt sich der Vorwurf einer fingierten Spur m.E. nicht mehr beiseiteschieben: Warum hätte Herr Jaworowski, wäre er der Mörder, das eigentliche Tatkabel beseitigen, ein identisch anmutendes aber mit Opferblut beschmieren und hinter seinem Schrank verstecken sollen? Um anhand eines von ihm selbst gefälschten Beweismittels überführt werden zu können? Das wäre an Absurdität nicht mehr zu überbieten.“
In der Folge las Herr Prof. Wittmann dann auch wichtige Presseartikel, schrieb Briefe und führte Telefonate mit Verfahrensbeteiligten, um bestimmte Fragen zu klären.
Die Briefe des Herrn Prof. Dr. Ing. Andreas Wittmann werden sukzessive hier veröffentlicht werden; auf seinen Wunch hin wurden Telefonnummern entfernt.